Robert Gnehm (1852-1926) war manches in seinem arbeitssamen Leben: Kolorist, Chemiker, CEO, Verwaltungsratspräsident, Parlamentarier, ETH-Professor, Rektor und Präsident des Schweizerischen Schulrats. Und trotzdem fand er daneben Zeit als Berater für chemische Fragen aufzutreten.
Christian John Huber
Urlaubsgesuch am Vorabend der deutschen Kriegserklärung 1914
Hierdurch erlaube ich mir, um Urlaub für das Wintersemester 1914/15 zu bitten. Ich gedenke auf Aufforderung von Herrn Geheimrat Haber, dem Leiter des Kaiser Wilhelm Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie in Dahlem b. Berlin, als wissenschaftlicher Gast in seinem Institut zu arbeiten.
Maturaprüfung abgesagt!
August 1914: Die Juli-Krise auf dem Balkan hat sich zum europäischen Krieg ausgeweitet. Der Schweizerische Bundesrat löst die Generalmobilmachung aus. Zwischen dem 3. und 7. August rücken rund 220‘000 Männer in den aktiven Militärdienst ein. An allen Ecken und Enden fehlen Arbeitskräfte. Auch die Mittelschulen sind vom Fehlen zahlreicher Lehrer betroffen, was insbesondere die Durchführung der Maturitätsprüfungen gefährdet und damit auch den Übertritt potentieller Absolventen an schweizerische Hochschulen.
Militärische Chinakarte vom Anfang des 18. Jahrhunderts?
Einer der schönsten Aspekte des Archivaren-Berufs ist das unerwartete Wiederentdecken historischer Schätze. So geschehen mit einer faszinierenden Chinakarte im Hochschularchiv der ETH Zürich. Die 77 cm grosse, 164 cm breite aquarellierte Pinselzeichnung ist zum Teil mit Tusche ausgezogen und seitlich mit Holzleisten versehen.
100 Jahre Sonnenflecken auf 28’000 Blättern
Sonnenflecken sind Stellen auf der Sonnenoberfläche, die mit etwa 4‘000°C deutlich kälter sind als ihr Umfeld. Sie entstehen auf Grund von Störungen im Magnetfeld der Sonne.
Der Schmöcker Klage – Elegie eines Schweizers gegen Rauchverbote im viktorianischen England
Passionierte Raucher beklagen die seit der Jahrtausendwende auch in der Schweiz grassierenden Rauchverbote. Überraschenderweise stösst man auch in Archiven auf Zeugnisse ähnlicher Klagen aus längst vergangener Zeit.
„Das älteste Bohrfeld der Welt“ – Arnold Heim besucht die chinesischen Bohrfelder in Tseliutsin-Kungtshing und TaWenPao
Der Lebensweg des Geologen Arnold Heim (1882-1965) führt ihn in alle Winkel unseres Planeten. So bereist er Afrika, Süd- und Mittelamerika, Grönland, den Nahen Osten und natürlich Asien. 1929 tritt er eine Professur für Geologie an der Sunyatsen Universität in Kanton an, deren geologisches
„haleluia!“ – Albert Einsteins Jubelschrei vom 2. Februar 1912
Sicherlich war der Jubelschrei Ausdruck der Freude Albert Einsteins über die Rückkehr an die Alma Mater. Am Eidgenössischen Polytechnikum (heute ETH Zürich) hatte er 1896 bis 1900 Mathematik und Physik studiert und mit dem Fachlehrerdiplom abgeschlossen. Die Vermutung liegt allerdings nahe,
„Gekochte noch heisse Milch“ für die Studierenden der ETH Zürich
Jeder Studierende kennt das signalrote SV des Betreibers der meisten Mensen und Cafeterien an der ETH Zürich. Nur wenige wissen jedoch, dass der SV-Service im Herbst 1914 als „Gemeinnütziger Verein für alkoholfreie Verpflegung der Truppen“ gegründet wurde, um die zu Beginn des 1. Weltkriegs mobilisierten Schweizer Soldaten mit gesunder Nahrung zu versorgen.
„Wenn nur meine Photos gut sind!“ – Der Geologe Arnold Heim beobachtet eine tibetanische Bestattungszeremonie
In der Schweiz entwickelte sich die Ethnologie erst sehr spät zu einer eigenständigen akademischen Disziplin. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurde das Fach meist als Teil der Geografie behandelt.