Zum Garten des Schlosses von Versailles gehörte ein Labyrinth mit farbigen Brunnen und Wasserspielen. Während der reich geschmückte Irrgarten die Zeit leider nicht überdauert hat, wurden Abbildungen der Brunnen und die dazugehörigen Geschichten glücklicherweise in einem Buch festgehalten. Eine Ausgabe befindet sich im Besitz der ETH-Bibliothek und trägt auf dem Buchdeckel ein Supralibros mit dem Wappen des französischen Königs Ludwig XIV.
Einbandforschung
Ein Ledereinband mit Blindprägung aus dem 16. Jahrhundert
Der braune Ledereinband ist abgegriffen, leicht fleckig, und die Schliessen fehlen. Dennoch wird er hier als typischer Vertreter für die Bucheinbände der Frührenaissance im deutschen Sprachraum vorgestellt.
Einband aus Notenblättern mit gotischen Initialen
Der Sammelband vereinigt zwei verschiedene Werke des frühen 17. Jahrhunderts. Im ersten Teil enthält er eine Sammlung perspektivischer Tafeln zum praktischen Gebrauch für Künstler und Handwerker, den zweiten Teil bilden Die fünf Ordnungen der Architektur.
Praktische Anleitung zum Kriegshandwerk eingebunden in klösterliches Stundengebet
Die 1609 zu Frankfurt am Main gedruckte Schrift Büchsenmeisterey : das ist kurtze doch eigentliche Erklärung deren Dingen, so einem Büchsenmeister fürnemlich zu wissen von Nöthen … erhielt als Einband ein Pergamentblatt mit der Antiphon zum Hochfest „Verkündigung des Herrn an Maria” am 25. März (i.e. neun Monate vor Weihnachten). Ausserdem ertönte dieser Gesang nach altem Brauch in westfälischen Klöstern dreimal zum Magnificat der Vesper.
„Thaumaturgus Mathematicus” mit Einband aus einer romanischen Bibelhandschrift
Caspar Ens (1569-ca. 1642), der Herausgeber dieser 1636 in Köln gedruckten Sammlung von Problemen und deren Lösungen aus dem Bereich der Unterhaltungsmathematik ist als Schriftsteller und Übersetzer bekannt, war sein Leben lang auf Reisen und wird als Universalgelehrter bezeichnet.
Zwei astronomische Schriften aus dem 15. Jh. eingebunden in ein Pergamentblatt aus einer karolingischen Handschrift
Bei diesem Buch (Rar 4205) ist schwer zu entscheiden, was wertvoller ist: die beiden Drucke aus dem 16. Jahrhundert, oder der an die 700 Jahre ältere Bucheinband, der zu den ältesten Objekten der Spezialsammlungen gehören dürfte.