In Zürich lassen sich zahlreiche wissenschaftliche Sammlungen mit Objekten aus der ganzen Welt bestaunen. Sie gehen teils bis auf das 18. Jahrhundert zurück. Studierende der ETH Zürich haben deren Geschichte filmisch verarbeitet – und gewähren damit überraschende Einblicke in die wenig bekannten globalen und kolonialen Vernetzungen von Zürcher Wissenschaftlern.
Zoologie
Zeugen einer Leidenschaft
Beim Umräumen neulich im Archiv der Entomologischen Sammlung fällt uns eine Mappe in die Hände mit 124 farbenprächtigen, handgemalten Tafeln tropischer Schmetterlinge. “Studien über die Familie der Agrias” besagt das Deckblatt, als Autor wird Otto Michael genannt. Otto Michael?
Der Altertumsforscher Ferdinand Keller und das Element Wasser
Pfähle im See, Gefässe und Speerspitzen – jungsteinzeitliche Zeugnisse können heute fundiert ausgewertet werden, wie 2017 am Sechseläutenplatz in Zürich eindrücklich demonstriert. Das war zu Lebzeiten von Ferdinand Keller, dem „Entdecker der Pfahlbauten“, anders. Nach den spektakulären Funden 1853/54 vor Meilen im Zürichsee waren er und andere Forscher angetrieben von fast missionarischem Eifer, weitere solche archäologische Stätten zu orten. Doch womit hat sich Ferdinand Keller vorher befasst?
Vogelgrippe – Carl Steiger, Kunstmaler und Flugforscher
Eine riesige Möwe mit einer Flügelspannweite von sage und schreibe 14 Metern rattert auf einem seltsamen Fahrgestell im Winter 1913/14 über das Flugfeld im zürcherischen Dübendorf und 1937 nochmals fotografisch durch die Zürcher Illustrierte.
Ryhiner’s Python
Der Schweizer Tierfänger Peter Ryhiner (1920-1975) hatte die blauäugige Python auf den Namen Serata (Sanskrit für “Schönheit”) getauft und aus der Umgebung von Kolkata in die USA und später in die Schweiz gebracht. Das Bild wurde von einem Comet Fotografen anlässlich der Eröffnung des Reisebüros Jacky Maeder an der Sihlstrasse 38 in Zürich aufgenommen.
Endlich wieder World Cat Day!
Schon lange warte ich darauf, dass einer der etablierten Blogtermine vom Freitag auf den World Cat Day fällt. Dieser wird nämlich stets am 8. 8. gefeiert und so klappt es auch dieses Jahr nicht, womit meine Geduld endgültig zu Ende ist. Ich schreibe jetzt endlich über Katzen, auch wenn der festliche Termin mitten in der Woche liegt. Den faszinierenden Räubern auf Samtpfötchen, die stets imstande sind, Menschenherzen im Nu zu erobern, konnte
Mehr Licht
Nach 20 Jahren Unterbruch ziert wieder ein Insekt unsere Banknoten, und diesmal in einem besonders schönen Kontext: Licht. Licht ist allgegenwärtig auf den neuen, roten 20 Franken-Scheinen. Da ist das Prisma, das einen Lichtstrahl in sein Farbspektrum zerlegt, oder die weisse Leinwand vor den Zuschauern des Filmfestivals Locarno.
Sammeln in Nazi-Deutschland – Max Bänninger und seine Käfer
Max Bänningers Käfersammlung gehört, da sie überaus gut dokumentiert und sehr umfassend ist, im Bereich der Insektenkunde zu den wertvollsten und renommiertesten Beständen der ETH Zürich. Der grösste Teil seiner
Eine folgenschwere Benennung
Als 1937 der deutsche Koleopterologe Oscar Scheibel den kleinen, unscheinbaren Käfer vor sich hatte, ahnte er wohl nicht, was er ihm bald antun würde. Ein slowenischer Biologe hatte den seltenen Laufkäfer vier Jahre zuvor in einer
Einheimische Aphrodisiaka
Sie ist erstens ein Käfer und kommt zweitens auch in der Schweiz vor: die Spanische Fliege, oder Lytta vesicatoria (Linné, 1758) im Fachjargon. Über das grünlich glänzende, bis zwei Zentimeter lange Insekt schrieb Carl von Linné 1758 in seiner Erstbeschreibung