Die Baby-Nova – ein bunter Neuzugang

2022 erhielt die Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel eine Baby-Nova. Es ist das einzige Objekt, das die Sammlung auch in Betrieb nehmen kann.

Von 2006 bis 2009 hing das weltweit erste dreidimensionale Farbdisplay an der Decke des Zürcher Hauptbahnhofs. Die aus 25’0000 Leuchtkugeln bestehende Nova wurde anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der ETH am Computer Graphics Laboratory entwickelt. Die Nova vereint dabei Forschungsergebnisse von 17 Professuren aus den Bereichen der Informatik und Elektrotechnik mit einer einzigartigen, künstlerisch umgesetzten Form der Kommunikation. Die Idee geht auf die Grafikdesignerin Martina Eberle zurück. Der Spezialistin im Bereich Neue Medien war es ein Anliegen, mit der Nova eine Verbindung zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit herzustellen. Die Nova konnte komplexe Forschungsergebnisse darstellen. Gleichzeitig kann sie auch als Kunstprojekt wahrgenommen werden.

Auf einer Fläche von 5 x 5 x 1 Metern konnten mit der Nova Lichtspiele mit insgesamt 16 Millionen Farben wiedergegeben und von den Passant:innen auch interaktiv gestaltet werden. Zweidimensionale Displays waren damals bereits bekannt, auch im HB hingen einige. Dreidimensionale Strukturen mit grosser Farbtiefe und der Eigenschaft, auch als zweidimensionale Displays zu funktionieren (sogenannte bivalente Displays), waren dagegen etwas Neues. Die auf dem Display dargestellten Bilder wurden mit einer Frequenz von 25 Hz erneuert. So konnten dynamische Vorgänge gezeigt werden – nicht nur abstrakte Visualisierungen z.B. von Forschungsergebnissen, sondern auch fotografische und filmische Bildsequenzen.

Zurich_Mainstation_NOVA_ETH
Die Nova im Zürcher Hauptbahnhof. Bildnachweis: Toni_V, CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

Um die Nova noch bekannter zu machen, tourte ab November 2007 eine Miniaturausgabe des Farbdisplays im Rahmen der Wanderausstellung ETH unterwegs durch verschiedene Schweizer Gymnasien. Diese sogenannte Baby-Nova ist ein Kubikmeter gross und setzt sich aus 1000 Leuchtkugeln zusammen. Dank der Vermittlung von Prof. em. Jürg Gutknecht konnte die Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel Ende 2022 eine solche Baby-Nova übernehmen. Damit diese auch vorgeführt werden kann, hat der ehemalige Informatikprofessor auch gleich eine App programmiert, mit der die Nova über ein Handy gesteuert werden kann.

Baby-Nova, Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel, ETH-Bibliothek, ETHZ_INFK_0116.
Baby-Nova, Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel, ETH-Bibliothek, ETHZ_INFK_0116.

Die Baby-Nova ist das einzige Objekt der Sammlung, welches noch in Betrieb genommen wird. Zum Glück ist dies möglich, denn ohne das Farbspiel wäre sie nicht viel mehr als ein weisser Würfel auf einem schwarzen Wagen, dessen “bunte Geheimnisse” sich den Besucher:innen der Sammlung nicht offenbaren würden.

Baby-Nova, Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel, ETH-Bibliothek, ETHZ_INFK_0116.

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