Dem Schweizer Geophysiker und Arktisforscher Alfred de Quervain (1879-1927) gelang im Sommer 1912 die Durchquerung des mittelgrönländischen Inlandeises in west-östlicher Richtung. Er lief mit drei Schweizer Begleitern und mit Einsatz von Hundeschlitten von Ilulissat nach Ammassalik mehr als 500 km über das Eis, eine bedeutend längere Strecke als Fridtjof Nansen 1888 zurückgelegt hatte. Die Reise war auch wissenschaftlich ein Erfolg: Erstmals wurden die grönländischen Gletscher in einem Höhenprofil erfasst.
Alfred de Quervain. Inlandeis. Windmessung. Grönland 1912. Glasdia handkoloriert 8.5 x 10 cm. Dia 297:71.
Das Bild zeigt den Schweizer Meteorologen Alfred de Quervain auf seiner Grönlandexpedition 1912 bei Windmessungen. Aufgenommen wurde es auf dem Inlandeis von einem seiner Begleiter (Roderich Fick, Karl Gaule oder Hans Hössli).
Die finanzielle Unterstützung der Reise war durch private Sponsoren (u.a. NZZ, Maggi, Hero) erfolgt, nachdem der Bundesrat eine Subventionierung abgelehnt hatte. Zum Abbau des Defizits hielt de Quervain nach erfolgreicher Rückkehr zahlreiche Vorträge. Dafür setzte er Diapositive ein, die von einem Spezialisten in Zürich nach Angaben de Quervains handkoloriert worden waren. Während der Expedition hatte sein Begleiter Wilhelm Jost aber auch schon Farbfotos, sogenannte Autochrome, gemacht.
Die ETH-Bibliothek zeigt dieses und weitere Bilder von Forschungsreisen in ihrer Ausstellung “Forscher auf Reisen – Fotografien als wissenschaftliches Souvenir” vom 19. Mai bis zum 9. Juni 2008 in der Haupthalle der ETH Zürich.
Mehr Bilder von de Quervains Grönlandexpedition sind in Bildarchiv Online zu sehen: http://ba.e-pics.ethz.ch/link.jsp?id=dia_297&view=searchresult