Johann Georg Gichtel: Von den drei Prinzipien und Welten im Menschen (S.I., 1736)

Der deutsche Advokat, Mystiker und Spiritualist Johann Georg Gichtel (1638-1710) ist in erster Linie als Herausgeber der Werke Jakob Böhmes bekannt. Seine eigene Position ging dann aber weit über diejenige Böhmes hinaus, indem sich Gichtel der “völligen Ertödtung des Fleisches” und des Kampfs gegen Satan verschrieb. Zentral für Gichtel war die Forderung nach strikter Ehelosigkeit und seine wenigen Anhänger wurden deshalb nach Matthäus 22,30 auch “Engelsbrüder” genannt (“In der Auferstehung werden sie weder freien noch sich freien lassen, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel”). Anstelle der Ehe trat für die Gichtelianer die geistliche Ehe mit der himmlischen Jungfrau Sophia.

Tafel 1, Theosophia Practica

Gichtels Energiezentren des religiösen Menschen in der obigen Abbildung entsprechen weitgehend den sieben Chakras, die vor allem in Indien und bei den Hopis und Mayas bekannt sind. Ganz im Sinne seiner Lehre des sündhaften Fleisches belegt Gichtel die tieferliegenden Chakren mit negativen Bedeutungen: Das Wurzelchakra und das Sexualchakra fallen zusammen in einen Bereich der finsteren Welt, der dunklen Hölle der Triebe.

Links:

Zwei Tafeln aus dem Buch können in E-Pics näher betrachtet werden: http://ad.e-pics.ethz.ch/link.jsp?&id=Rar8204_Taf1-2.tif&view=preview.

Gichtels Drei Prinzipien und Welten im Menschen im Bibliothekskatalog NEBIS: http://opac.nebis.ch/F/?local_base=NEBIS&con_lng=GER&func=find-b&find_code=SYS&request=002672447

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