Ätzende Konflikte, heftige Reaktionen mit nachhaltigen Folgen: die Chemie an der ETH stimmte nicht immer.
HOCHSCHULARCHIV ETHZ
„Gekochte noch heisse Milch“ für die Studierenden der ETH Zürich
Jeder Studierende kennt das signalrote SV des Betreibers der meisten Mensen und Cafeterien an der ETH Zürich. Nur wenige wissen jedoch, dass der SV-Service im Herbst 1914 als „Gemeinnütziger Verein für alkoholfreie Verpflegung der Truppen“ gegründet wurde, um die zu Beginn des 1. Weltkriegs mobilisierten Schweizer Soldaten mit gesunder Nahrung zu versorgen.
Forschungsdrang als Erbkrankheit: Alice Gaule, die erste Doktorin der Chemie an der ETH Zürich
Alice Gaule war in akademischer Hinsicht sozusagen erblich vorbelastet. Ihr Vater, der deutsche Arzt Justus Gaule, lehrte als Professor an der Universität Zürich. Ihre Mutter Alice Leonard (eine US-Amerikanerin) hatte ebenfalls Medizin studiert, während ihre Tante Anne Leonard als eine der ersten Frauen an der Universität Zürich den Doktortitel in Anglistik erworben hatte.
Von New York ans Zürcher Polytechnikum? 1911 planen die Farbstofflieferanten Klipstein für ihre Söhne das Auslandsemester in Europa
Vor hundert Jahren interessierte sich der Inhaber der Handelsagentur A. Klipstein & Company aus New York für die Bedingungen und Inhalte des Zürcher Studienlehrgangs in Chemie. Zu dieser Zeit begannen an der ETH jedes Jahr etwa 40 Studierende ein Chemiestudium. Im Wintersemester 1911/12 besuchten insgesamt 183 Studierende den Chemielehrgang, der vier Jahreskurse umfasste.
Hopp de Bäse! – Petitionen der Putzfrauen an der ETH für mehr Lohn
Im März 1917 posiert „Frau Augsburger, Putzfrau im technischen Labor“ oder gemäss Beschriftung des anderen Bildes „im oberen Labor“ des ETH Chemiegebäudes vor der Kamera. Sie tut so, als habe sie soeben mit dem langstieligen Gerät eine der Gaslampen angezündet.
Das rote Buch vor dem Roten Buch: Zum 50. Todestag von Carl Gustav Jung (26. Juli 1875 – 6. Juni 1961)
Das sogenannte Rote Buch, das in rotes Leder gebundene Dokument des langjährigen privaten Selbstfindungsprozesses von Carl Gustav Jung nach einer Reihe beruflicher und persönlicher Brüche wie der Entfremdung von seinem Lehrer Sigmund Freud (1856-1939), war bis zur Publikation im Herbst 2009 nicht öffentlich zugänglich.
Aller guten Dinge sind drei: Die aktuelle Silbermedaille der ETH Zürich
Nachdem sich die Entstehungsgeschichten der ersten Silbermedaille der ETH Zürich (1869) und der zweiten Silbermedaille (1955) in die Länge gezogen hatten, verlief die Geburt der dritten Silbermedaille geradezu rasant.
in regard of the admission … vorsichtige Balance bei der Erleichterung des Studienzugangs zum eidgenössischen Polytechnikum 1911
Anfang 1911 sandte das eidgenössische Departement des Innern eine Anregung der britischen Gesandtschaft in Bern an die damalige ETH in Zürich. Dem Bundesrat war die Anfrage vorgelegt worden, ob nicht die in Oxford und Cambridge ausgestellten Zeugnisse über höhere Vorbildung den schweizerischen Maturitätszeugnissen gleich gestellt werden könnten.
Der Zauberlehrling: Version von Leopold Ruzicka
Wozu ein Arbeitskittel? Womöglich weiss, Flecken darauf besonders gut sichtbar, resistent gegen Lauge und Waschbrett. Wer würde den Schmutzfänger reinigen?
Lessons Learned? Nukleare Unfälle als Katalysatoren energiepolitischer Diskussionen
Wie die gegenwärtigen Ereignisse in Japan zeigen, stellen schwere Atomunfälle zunächst einmal eine grosse Gefahr für die direkt betroffene Bevölkerung dar. In der unmittelbaren Krisenbewältigung steht deren Schutz im Zentrum.