Ausschnitt3

Restaurierungsarbeiten an den Druckgraphiken der Schulthess-von Meiss Sammlung

Es war eine kapitale Schenkung: Heinrich Schulthess-von Meiss übergab 1894 der Graphischen Sammlung ETH Zürich ein wesentlicher Teil seiner bedeutenden Sammlung europäischer Graphik. Die über 12’000 Blätter liegen in grünen Boxen, alle sind sorgfältig einzeln auf einen Trägerkarton montiert und beschriftet. Eine gute Aufbewahrungsform, gar nicht weit entfernt von dem, was Restaurator:innen heute als Ideal betrachten.

Beitragsbild

“had Mr. Cosway permitted me to paint professionally”: Maria Cosways Selbstporträt von 1787

Wer sich mit dem ereignisreichen Leben von Maria Cosway (1760-1838) beschäftigt, lernt viel über das ausgehende 18. und beginnende 19. Jahrhundert. Kaum eine illustre Persönlichkeit jener Zeit aus Kultur oder Politik, die nicht mit ihr in Verbindung stand. Angelika Kauffmann, William Blake, Thomas Gainsborough, Quobna Ottobah Cugoano, der Prince of Wales und spätere King Georg IV., Isabella Teotochi Albrizzi, Jacques-Louis David, Napoleon oder Thomas Jefferson – im Leben all dieser Menschen, und vieler mehr, hat Maria Cosway ihre Spuren hinterlassen. Von dieser Kosmopolitin besitzt die Graphische Sammlung ETH Zürich ein bemerkenswertes Porträt in Mezzotinto von Valentine Green (Abb.1). Das Blatt gibt ein in Öl ausgeführtes Selbstbildnis Cosways wieder, das 1787 in der Royal Academy ausgestellt war, heute aber, wie viele ihrer Ölgemälde, als verschollen gilt.

Weiterlesen …

Beitragsbild

Himmelsbeute auf Papier. Wolken als graphisches Ereignis

Stetige Bewegung und Formveränderung sind die Wesensmerkmale der Wolke. Indem sich die Wolke in ihrer mobilen Vielgestaltigkeit erfolgreich jeglicher Fixierung entzieht, ist es ihr im Umkehrschluss möglich, alles zu sein: vom sublimen Sehnsuchtswesen und bedeutungsschwangeren Gebilde über Wohnstatt der Götter bis hin zu nichts, als einem Haufen kondensierten Wassers. Wenn aber das Wesen der Wolke in ihrer fortwährenden Beweglichkeit und Gestaltmetamorphose besteht, wie soll sie dann im Bild festgehalten werden? Ist eine auf Papier oder Leinwand gebannte Wolke per se eine gefangene oder gar tote Wolke?

Weiterlesen …

Feature

Junge Frau mit Sugar Daddy: Albrecht Dürers moralisierende Darstellung eines ungleichen Paares

Zu den frühesten Kupferstichen, die der junge Albrecht Dürer (1471-1528) anfertigte, wird gemeinhin ein Bild gezählt, das unter dem Titel Das ungleiche Liebespaar oder Der Liebesantrag bekannt ist. Zu sehen sind ein alter Mann und eine deutlich jüngere Frau, die sich gemeinsam in einer weitläufigen Landschaft niedergelassen haben.

Weiterlesen …

Abb 2 Augen Feature

Wisse, oder ruhe! Hendrick Goltzius’ Porträt seines Lehrers Dirck Volckertsz. Coornhert

Hendrick Goltzius’ Porträt seines ersten und einzigen Lehrers Dirck Volckertsz. Coornhert (1522-1590) gehört zu jenen Werken, deren reale Wirkung durch Reproduktionen stets nur unzureichend vermittelt werden kann. Das liegt nicht zuletzt an den Maßen des Blattes, das mit über einem halben Meter Höhe der größte Porträtstich im Werk Goltzius’ ist; es zeigt damit den Dargestellten fast in Lebensgröße, was wesentlich zu dessen raumgreifender Präsenz beiträgt.

Weiterlesen …

Zürich, Limmatquai Und Polytechnikum

Attraktion mit Tradition: Das Kulturerbe der ETH Zürich

Zu den Attraktionen Zürichs zählte der offizielle Führer zur Schweizerischen Landessausstellung 1883 «Limmat-Athen beleuchtet im festlichen Glanze durch den Diamant» ganz selbstverständlich das Polytechnikum. Denn dem Polytechnikum, der damals in demselben Gebäude untergebrachten Universität und den höheren Schulen verdanke Zürich den Namen «Limmat-Athen».

Weiterlesen …

Vom Blättern und Staunen: Andy Warhol und die amerikanische Zeitschrift LIFE

Es gibt wohl nichts Banaleres als an einem Sonntagnachmittag müssig in einer Illustrierten zu blättern. Frische, gewinnend lachende Gesichter blicken dem Betrachter da häufig entgegen, viele bunte Seiten laden den Leser zum Weiterlesen ein. Das ist

Weiterlesen …

Johann Gottfried Kinkel

Zum 200. Geburtstag von Gottfried Kinkel: Professor, Dichter, Visionär und Frauenschwarm

Francesco de Sanctis war nicht der einzige Revolutionär und Zuchthäusler, dem das liberale Zürich mit seinem neu gegründeten Polytechnikum Mitte des 19. Jahrhunderts eine Bleibe bot.

Weiterlesen …

15 02 06 Etheritage Matt Mullican

Ein Künstler ordnet die Welt – Matt Mullican in der Graphischen Sammlung ETH Zürich

Seit über zwanzig Jahren sammelt die Graphische Sammlung ETH Zürich Werke des amerikanischen Künstlers Matt Mullican. 1951 in Kalifornien geboren, ist der Konzeptkünstler heute in Berlin und New York zu Hause. In der am 3. Februar 2015 eröffneten Ausstellung werden die von der Graphischen Sammlung erworbenen Werke erstmals in ihrer Gesamtheit gezeigt.

Weiterlesen …