Stetige Bewegung und Formveränderung sind die Wesensmerkmale der Wolke. Indem sich die Wolke in ihrer mobilen Vielgestaltigkeit erfolgreich jeglicher Fixierung entzieht, ist es ihr im Umkehrschluss möglich, alles zu sein: vom sublimen Sehnsuchtswesen und bedeutungsschwangeren Gebilde über Wohnstatt der Götter bis hin zu nichts, als einem Haufen kondensierten Wassers. Wenn aber das Wesen der Wolke in ihrer fortwährenden Beweglichkeit und Gestaltmetamorphose besteht, wie soll sie dann im Bild festgehalten werden? Ist eine auf Papier oder Leinwand gebannte Wolke per se eine gefangene oder gar tote Wolke?
Susanne Kristina Pollack
Wisse, oder ruhe! Hendrick Goltzius’ Porträt seines Lehrers Dirck Volckertsz. Coornhert
Hendrick Goltzius’ Porträt seines ersten und einzigen Lehrers Dirck Volckertsz. Coornhert (1522-1590) gehört zu jenen Werken, deren reale Wirkung durch Reproduktionen stets nur unzureichend vermittelt werden kann. Das liegt nicht zuletzt an den Maßen des Blattes, das mit über einem halben Meter Höhe der größte Porträtstich im Werk Goltzius’ ist; es zeigt damit den Dargestellten fast in Lebensgröße, was wesentlich zu dessen raumgreifender Präsenz beiträgt.
Freiheit unter der Käseglocke
Hans Karl Adams in Gefangenschaft entstandene Insektenbilder in der Graphischen Sammlung ETH Zürich
Vom Nutzen des Unglücks
Selbst Widrigkeiten und Schicksalsschlägen noch einen Nutzen abzutrotzen, ist eine begehrenswerte Fähigkeit. Ganz einfach ist das freilich nicht.