Der Bodensee – Teil 1/2: Touristenregion

Der Bodensee, das internationale Binnengewässer, besteht aus den drei Teilen Obersee, Überlinger See und Untersee. Die Uferlänge beträgt 273 km und die tiefste Stelle im Obersee misst ca. 250 m. Anrainerstaaten sind Deutschland, Österreich und Schweiz.

Vor allem auf der deutschen Seite ist die Bodenseeregion ein beliebtes Ziel bei Touristen und dies schon seit Jahrzehnten. Meine kleine Bodenseerundreise fängt bei der Kreisstadt Überlingen an, nach der ein Teil (Überlinger See) des Bodensees benannt ist.

Überlingen, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Ans_05469-015-AL

Die Stadt wurde im Jahr 773 unter dem Namen «Iburinga» als alemannische Siedlung erstmals erwähnt. Später wurde ihr das Marktrecht verliehen und der Ort gewann durch seine Lage am See rasch an Bedeutung als Handelsstadt. Den Status einer Reichsstadt erlangte Überlingen Ende des 13. Jahrhunderts. Heute ist Überlingen ein Erholungs- und Kurort.

Nächste touristische Attraktion ist die Wallfahrtskirche Birnau. Die Barockkirche ist ein echtes Juwel und vom Platz vor der Kirche hat man einen grossartigen Blick über den Bodensee und die Alpen. Eingebettet in die Weinberge und Obstwiesen des Markgrafen von Baden kommt ihre ganze Pracht zur Geltung.

Basilika Birnau, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Dia_359-15111

Die römisch-katholische Kirche ist dem Zisterzienser-Priorat zugeordnet und wurde unter Leitung des Architekten Peter Thumb erbaut. Mit die bekannteste Figur der Kirche ist der sogenannte «Honigschlecker». Dies ist ein Knabe mit einem Bienenkorb, aus dem er offensichtlich genascht hat.

Honigschlecker, Gipsfigur in der Basilika Birnau, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Dia_359-15110

In Unteruhldingen stehen die Pfahlbauten, die von der UNESCO ins Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Das archäologische Freilichtmuseum besteht aus einer Pfahlhaussiedlung und einem Museum, das erst kürzlich vergrössert wurde.

Pfahlbauten, Unteruhldingen, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Dia_247-05980

Wenn man die Fähre von Konstanz nach Meersburg nimmt, bietet sich ein schöner Blick auf die Stadt Meersburg mit der Burg, dem Neuen Schloss und dem Staatsweingut.

Das schlossähnliche Gebäude ganz rechts im Bild ist das ehemalige Priesterseminar der Konstanzer Fürstbischöfe. Heute ist dort das Droste-Hülshoff-Gymnasium beheimatet.

Meersburg, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / LBS_MH02-09-0018

Im 10. Jahrhundert erwirbt der Konstanzer Fürstbischof die Meersburg. Durch die aufkommenden Differenzen der Reformation zwischen den evangelisch geprägten Konstanzern und dem katholischen Bischof im 16. Jh. wird die Meersburg zur permanenten Residenz der Fürstbischöfe.

Eine der bekanntesten Bewohnerinnen der Meersburg ist die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Sie lebte dort bis zu ihrem Tod 1848.

Heute ist die Meersburg die älteste bewohnte Burg Deutschlands in Privatbesitz.

Meersburg, Burg, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Ans_05469-009-AL

Die «Inselstadt» Lindau ist nach der Insel Reichenau die zweitgrösste Insel im Bodensee. Ihr Name bedeutet «Insel, auf der Lindenbäume wachsen» und wurde erstmals in einer St. Galler Schenkungsurkunde erwähnt.

Lindau, Bodensee, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / LBS_H1-017422

Die Hafeneinfahrt von Lindau wird von dem bayerischen Löwen und dem südlichsten Leuchtturm Deutschlands flankiert.

Lindau, Hafen, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Hs_1360-0676

Nur wenige Kilometer weiter, nach der Landesgrenze zu Österreich, befindet sich Bregenz. Die Stadt liegt am äussersten östlichen Zipfel des Bodensees und ist u.a. durch die jährlich im Sommer stattfindenden Bregenzer Festspiele bekannt.

Bregenz, Zentrum mit Festspielhaus, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_FC-AB00-6900-008
Bregenz, Festspiele, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_C11-171-001

In Arbon, auf der schweizerischen Seite des Bodensees, befindet sich auf dem ehemaligen Industriegelände von Saurer das Saurer Museum. Das Unternehmen war bis 1982 Hersteller von Textilmaschinen und Nutzfahrzeugen.

Arbon, Saurer-Museum, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / SIK_02-05-2440

Konstanz ist die grösste Stadt am Bodensee. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Konzilgebäude.

Konstanz, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / LBS_R1-992652

Das Konzilgebäude diente jahrhundertelang am Hafen von Konstanz als Umschlagplatz für Handelswaren. Seinen Namen »Konstanzer Konzil» verdankt das Gebäude der Papstwahl von 1417. Dies war die einzige Papstwahl auf deutschem Boden und sollte die zeitweilige Glaubensspaltung und die konkurrierenden Papstansprüche beenden.

Konstanz, Konzil, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Ans_05469-013-AL

Eine Hauptattraktion am Bodensee ist die Blumeninsel Mainau. Die Insel ist die drittgrösste Insel im Bodensee und im Besitz der Lennart-Bernadotte-Stiftung“. Die gräfliche Familie Bernadotte lebt auf der Insel Mainau. Bekannt ist die Insel durch die wechselnden Blumenkreationen, das Palmen- und Schmetterlingshaus.

Insel Mainau, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / LBS_L1-770439

Die «Gemüseinsel» Reichenau ist die grösste Insel im Bodensee und bekannt durch den Gemüseanbau und das Kloster. Die ehemalige Benediktinerabtei ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.

Insel Reichenau, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_F70-17701
Insel Reichenau, Kirche St. Peter und Paul, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Dia_287-27832

Quellen:

https://www.ueberlingen-bodensee.de

https://www.bodensee.de/ausflugsziele/basilika-birnau

https://www.burg-meersburg.de

https://de.wikipedia.org/wiki/Meersburg

https://www.neues-schloss-meersburg.de

https://www.lindau.de

https://www.planet-wissen.de/geschichte/mittelalter/leben_im_mittelalter/pwiedaskonstanzerkonzileinweltereignis100.html

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