Wer schon einmal eines der historischen Gebäude der ETH Zürich betreten hat, weiss, dass es an der ETH viel Kunst gibt. Die ETH Zürich besitzt eine sehr umfangreiche und historisch gewachsene Sammlung von Kulturgütern. Seit dem 1. Oktober 2014 ist die ETH-Bibliothek für die Betreuung dieser Sammlung und den Kulturgüterschutz zuständig.
Wer sich für den Kulturgüterschutz interessiert, kann sich mit den Beitrag «Kulturgüter durch Sichtbarmachung schützen» weiterbilden. Wer sich einen Überblick über das Kunstinventar verschaffen will, kann dies in dessen Online-Katalog tun. In diesem Blog soll es aber nicht um die aktuelle Situation gehen, sondern um einen Blick in die Vergangenheit:
Bereits in den 1970er Jahren, als die Kulturgütersammlung noch vom Rektorat betreut wurde und lange bevor es Online-Kataloge gab, wurden sehr genaue Listen geführt, welche Kulturgüter an der ETH Zürich vorhanden waren. Listen, die für die heutige Arbeit immer noch sehr relevant sind.

Inventarblatt: Relief von Baden
(ETH-Bibliothek Zürich, Hochschularchiv, Inventar der Reliefs der Kulturgütersammlung der ETH Zürich mit den Inventarnummern D, EZ-16/05)
Aus diesem Grund wurden die Listen 2022 dem Hochschularchiv der ETH Zürich übergeben, damit sie fachgerecht archiviert werden können. Dies umfasst sowohl die konservatorisch korrekte Lagerung als auch die Erschliessung. Die wichtigsten Informationen hat das Kunstinventar natürlich schon vor der Datenübergabe für die tägliche Arbeit aufgeschrieben.
Wer diesen Blog etwas genauer verfolgt, wird aber auch schon vom Virtuellen Lesesaal des Hochschularchivs gehört haben. Das neu implementierte Tool des Hochschularchivs, das es ermöglicht, nicht nur analoges Archivgut zur Recherche in den Lesesaal Sammlungen und Archive zu bestellen, sondern auch digitale Daten dazu einzusehen. Wie die Daten dafür aufbereitet werden, kann im Beitrag «Meine Reise aus dem Hochschularchiv ins ETH Data Archive» nachverfolgt werden.
Darin wird der Weg einer Born Digital-Datei beschrieben, über den Virtuellen Lesesaal können aber auch digitalisierte Daten zur Verfügung gestellt werden. Die Kataloge der Inventarblätter der Kulturgütersammlung der ETH Zürich sind in dieser Hinsicht ein geradezu exemplarischer Bestand, bei dem es nahe lag, ihn zu digitalisieren und online zur Verfügung zu stellen. So ist es möglich, dass die für das Kunstinventar und den Kulturgüterschutz zuständigen Kolleginnen und Kollegen auf den gesamten Bestand zugreifen können, während er gleichzeitig archiviert und damit geschützt ist.

Inventarblatt: Porträtgemälde von Albert Einstein
(ETH-Bibliothek Zürich, Hochschularchiv, Inventar der Büsten der Kulturgütersammlung der ETH Zürich mit den Inventarnummern A, EZ-16/01)
Ein sehr schöner Nebeneffekt ist, dass diese Inventarblätter auch der interessierten Öffentlichkeit eine weitere Möglichkeit bieten, sich mit den Kunstbeständen der ETH Zürich auseinanderzusetzen. Die Angaben wurden bei Bedarf aktualisiert, so dass man sich theoretisch auf eine kleine Schnitzeljagd durch die ETH-Gebäude begeben könnte, um bestimmte Büsten, Reliefs und Bilder zu finden.
Für alle, die dies tatsächlich umsetzen wollen, werden in diesem Blog nur Werke gezeigt, die sich im ETH-Hauptgebäude befinden, so dass sie ohne grossen Aufwand besucht werden könnten. Zum Teil finden sich sogar sehr hilfreiche Pläne mit den markierten Standorten im Dossier, so dass der genaue Standort direkt über den Virtuellen Lesesaal eingesehen werden kann.

Standort zum Inventarblatt: Ölgemälde auf Leinwand, die auf die Wand aufgeklebt ist; Locarno mit Madonna del Sasso
(ETH-Bibliothek Zürich, Hochschularchiv, Inventar der Kunst der Kulturgütersammlung der ETH Zürich mit den Inventarnummern C, EZ-16/03)