Der Fotograf Jules Vogt scheint bei Comet eine Art Privileg genossen zu haben, wenn es darum ging, Prominente zu fotografieren. Viele der Prominentenfotos im Comet-Bestand stammen von ihm, so auch die Aufnahmen anlässlich des Interviews von Sophia Loren mit dem NZZ-Lokalredaktor Peter Suter im April 1979. Anlässlich des heutigen 90. Geburtstags von Sophia Loren geben wir einen Einblick in das Interview.
Jules Vogt: Peter Suter mit Sophia Loren, April 1979 (Com_L28-0277-0001-0004)
Das Exklusivinterview in Zürich dauerte nur 15 Minuten, aber Peter Suter empfand die Begegnung nach über 10 Jahren im Journalismus als bereichernd und anregend – ein absolutes Highlight.
Es beginnt punkt 13 Uhr in einer Suite des Hotels Baur au Lac. Auf einem Sofa mit der Diva! Im Hintergrund ist zwar anfänglich noch der Photograph, und noch weiter im Hintergrund eine Dame des Molden-Verlages, die mit einiger Regelmässikeit auf die Uhr blickt —sie hat mir das später telefonisch mitgeteilt und sich dafür entschuldigt, was aber nicht nötig gewesen wäre, weil ich es gar nicht bemerkt habe —, sonst aber niemand.
Das Gespräch mäandert zwischen Fragen zu ihrem gerade erschienenen Buch Sophia Loren – Leben und Lieben, ihrem sprachlichen und schauspielerischen Talent, ihren Filmplänen bis hin zu gastronomischen Themen.
Möglicherweise sind wir da schon wieder ein wenig vom Thema abgekommen. Die überaus charmante, intelligente und hinreissend schöne Frau hat soeben im Detail erzählt, wie sie im Sommer mit zahlreichen Ingredienzien einen raffinierten Tomatensalat zuzubereiten pflegt. Auf eine Veröffentlichung des Rezeptes sei hier verzichtet. Erstens würde das den Rahmen sprengen, und zweitens weiss ich, abgesehen von den Tomaten, nicht mehr so genau, wovon die Rede war. Ich muss in Gedanken versunken gewesen sein.
Doch immer wieder kommt Peter Suter auf die Person Sophia Loren und ihre unglaubliche Ausstrahlung zurück. Am Abend des Interviews findet im Warenhaus Jelmoli eine Buchsignierung statt:
[…] eine lange Schlange von Wartenden vor dem Buchverkaufsstand, eine Schlange, wie man sie vor den Toren von Fussballstadien sehen kann, vor dem langen Tisch, an dem Sophia Loren sitzt, lächelt, plaudert und signiert. Der Verkehr wird von der Betriebsfeuerwehr geregelt. Sicher ist sicher. Es könnten da unzählige Männer in geschlossener Formation Feuer fangen.
Jules Vogt: Sophia Loren, April 1979 (Com_L28-0277-0001-0003)
Heute am 20. September wird Sophia Loren 90 Jahre alt.
Literatur:
Peter Suter: In Zürich getroffen: Sophia Loren, NZZ, 27.04.1979, S. 51.
Hotchner, A. E. Sophia Loren : Leben und Lieben. Wien: Molden, 1979.