Der deutsche Schriftsteller und Diplomat Adam Oehlschlegel (1599-1671) begab sich 1633 als Sekretär einer holsteinischen Delegation auf eine Reise nach Russland und Persien. Im Auftrag des Herzogs Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf sollten die 34 Delegierten eine wirtschaftliche Anbindung Norddeutschlands mit Russland und Persien erreichen. Die Mission dauerte von 1633 bis 1639 und endete ohne Erfolg. Die Gründe für das Scheitern waren vielfältig: Die lange und gefährliche Route, die hohen Zölle, welche die Russen und Schweden verlangten, der Umstand, dass Holländer und Armenier den Seidenhandel in Isfahan bereits kontrollierten, und am schwerwiegendsten die Tatsache, dass Persien nicht genug Seide produzierte, um das Unternehmen profitabel zu machen.
Kupferstich Seite 40: Die holsteinische Delegation beim russischen Zaren in Moskau, 19. August 1634
Der Reisebericht von Olearius erschien erstmals 1647 unter dem Titel Die Offt Begehrte Beschreibung der Newen Orientalischen Rejse. Sie vereint eine Beschreibung der Völker Persiens, Informationen über Geografie, Biologie, Linguistik, Geschichte und Naturgeschichte. Der Text gehört dabei zu einem Genre von Reisebericht, der Augenzeugenberichte über eine relativ unbekannte Gegend zu vermitteln sucht. Das Buch wurde schnell zu einem Bestseller und es folgten holländische, englische, französische und italienische Ausgaben.
Link:
Voyages faits en Moscovie, Tartarie et Perse im Bibliothekskatalog NEBIS
Literaturhinweis:
Elio Christoph Brancaforte:Visions of Persia: mapping the travels of Adam Olearius (Cambridge, 2003)