Christoph Scheiner: Disquisitiones mathematicae (Ingolstadt, 1614)

Vier Jahre nach dem Erscheinen von Galileo Galileis Sidereus Nuncius veröffentlichte der deutsche Jesuitenpater, Optiker und Astronom Christoph Scheiner (1573-1650) zusammen mit seinem Schüler Stefan Locher das Werk Disquisitiones mathematicae. Die beiden Autoren beschrieben darin das ptolemäische, tychonische und kopernikanische  Weltsystem und brachten zahlreiche Argumente gegen letzteres vor. Im Februar 1615 übersandte Scheiner Galilei ein Exemplar mit der Bitte um Stellungnahme. Die abweisende Antwort Galileis erfolgte erst Jahre später in seinem wissenschaftlichen Hauptwerk Dialogo (Florenz, 1632). Zwischen Galilei und Scheiner entstand eine lange andauernde und erbitterte Rivalität, die bereits 1610 mit dem Streit um die Entdeckung der Sonnenflecken begonnen hatte.

  

Kupferstich Seite 47: Geozentrisches (ptolemäisches) Weltsystem [nach Girolamo Fracastoro]

 

Kupferstich Seite 24: Heliozentrisches (kopernikanisches) Weltsystem [nach Nikolaus Kopernikus]

 

Kupferstich Seite 52: Tychonisches Weltsystem [Kompromiss zwischen Geozentrismus und Heliozentrismus nach Tycho Brahe]

Links:

Zur Kontroverse zwischen Galilei und Scheiner siehe auch die virtuelle Ausstellung: Galileo Galilei an der ETH Zürich (1999).

Disquisitiones mathematicae im Bibliothekskatalog NEBIS

Im Rahmen des internationalen Jahres der Astronomie finden and er ETH-Zürich verschiedene Veranstaltungen statt: http://www.astro.ethz.ch/. Am 4. und 5. April zeigt die Sammlung Alte Drucke als Sonderschau der Ausstellung in ScienceCity die einzigartigen Originalbücher von Galileo und Kopernikus, historische Himmelsatlanten und weitere wertvolle Bücher.

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