Oswald Heer – der Entdecker der fossilen Schweizer Flora

Oswald Heer (1809-1883) studierte zuerst Theologie, widmete sich aber anschliessend den Naturwissenschaften und gilt heute als einer der Begründer der Paläontologie und der Archäo- bzw. Paläobotanik. An der ETH, wie auch an der Universität Zürich wirkte er als Professor für Botanik. Zu seinen wichtigsten Werken gehört unter anderen die Flora tertiaria Helvetiae. In ihr beschrieb er 720 bis dahin unbekannte fossile Pflanzen auf schweizerischem Gebiet. Damit war der Grundstein für seinen guten internationalen Ruf als Paläobotaniker gelegt.

Oswald Heers Zeichnung verschiedener Typen von Ahornsamen (ETH-Bibliothek, Archive und Nachlässe, Hs 204:188)

Von den fossilen Pflanzen zeichnete Heer sehr viele selbst und wurde erst in der Endphase von einem wissenschaftlichen Zeichner unterstützt. Heer arbeitete sehr genau und selbstkritisch und war immer offen gegenüber begründeter Kritik. Einen grossen Teil der Zeichnungen zur Flora tertiaria Helvetiae finden sich in den Beständen der Archive und Nachlässe der ETH Bibliothek.
In seinem Werk beschrieb Heer unter anderem insgesamt 35 Ahornarten (vgl. Abb. oben). Da ein Bestimmungswerk noch fehlte, versuchte Heer möglichst viele Typen herauszuarbeiten und präsentierte – dem Zeitgeist entsprechend – eine artenreiche Flora.
Aus heutiger Sicht sind natürlich einige seiner Erkenntnisse (z.B. der Artenreichtum beim Ahorn) überholt, dies schmälert seine Leistung aber in keiner Weise (nach wie vor findet seine Arbeit Eingang in die heutige Forschung).

Links:

Die Originalzeichnungen zur Flora tertiaria Helvetia befinden sich in den Archiven und Nachlässen der ETH Bibliothek Zürich.
Die Flora tertiaria Helvetia kann im Bibliothekskatalog NEBIS bestellt und im Lesesaal der Spezialsammlungen eingesehen werden.
Das Nachlassverzeichnis von Oswald Heer kann online eingesehen werden.
Ein Portrait des Monats von Oswald Heer findet sich auf der Homepage der ETH Bibliothek Zürich.

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